Das erste Weihnachtsfest ohne Mutter

Intensive Zeit!

Das erste Weihnachtsfest ohne meine Mutter steht vor der Türe. Sie verstarb mit 93 Jahren, Ende März diesen Jahres. Das erste Weihnachtsfest ist für die Hinterbliebenen wohl das schwierigste Fest.

Weihnachten eine Zeit, in der Wunden aufbrechen.

Plötzlich scheint nun doch einzutreten, was ich befürchtet habe, eine Traurigkeit die mich nicht mehr los lässt. Es fehlt was … und man muss lernen damit zu leben. Die Welt ist nicht mehr wie vorher und dennoch läuft sie weiter. Anfang Oktober wollte ich keinen Weihnachtsbaum aufstellen, ja sogar von Weihnachten nix hören und sehen. Doch meine Mutter hätte es so nicht gewollt.

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Ich denke plötzlich an Weihnachtsfeste die schon Jahre, nein Jahrzehnte zurück liegen. Mama war ein Familienmensch und hatte nicht nur an Weihnachten die ganze Familie gerne um sich. Schon Anfang Dezember hat sie Plätzchen gebacken – nicht eine Sorte, sondern meist 10. Und ganz ehrlich, keiner konnte es so gut wie Mutter.  Den ersten Weihnachts-Feiertag verbrachte sie am Vormittag in der Küche, es gab traditionell Enten- oder Gänsebraten und jedes Jahr kam ihr Vorschlag am Hl. Abend, Würstchen mit Sauerkraut zu essen, was aber von meiner Tochter und mir immer wieder abgelehnt wurde. Später als ihr Gesundheitszustand verschlechterte übernahm ich den Part in der Küche und natürlich gab sie mit Tipps und Ratschläge. Heute kann ich auf Ihre Kochbücher und abgegriffenen Rezeptzettel zurückgreifen, was oft ein wenig schwierig ist, den Text zu entziffern.

Wir werden versuchen das Weihnachtsfest so schön wie möglich zu gestalten, so wie es Mama gerne gehabt hätte, auch wenn es ein trauriges Fest wird.

In jeder Träne lebt ein Tropfen Erinnerung                                                                                     und mit ihr ein Licht das weiterlebt.                                                                                                            Monika Minder