Die Tage werden kürzer und morgens breiten sich Nebelschwaden über den Boden. Tagsüber ist es in in der Sonne noch warm, doch keine unerträgliche Hitze mehr wie im Juni und Juli. Der Abend im Freien wird mitunter ungemütlich kühl und eigentlich will ich es noch nicht wahrhaben, doch der Herbst meldet sich und zieht schleichend ins Land. Je schöner die vergangenen Tage waren, doch macht sich jetzt Schwermut in mir breit. Ich bin noch sonnenhungrig und würde den Sommer gerne mit allen Mitteln festhalten.
Der Mais steht ungewöhnlich hoch, was ich nach Meinung meiner Tochter jedes Jahr sage 🙂 und wird den Bauern eine gute Ernte bescheren.

Das warme aber auch feuchte Wetter in Bayern war ein Segen für die Landwirtschaft hier in unserer Gegend. Auch das Getreide war früher reif als üblich und ist längst geerntet.

In unmittelbarer Nähe zu uns hat sich ein Hobby-Landwirt eine kleine, aber feine Plantage angebaut. Die Sonnenblumen leuchten schon aus der Ferne und die ersten Kürbisse werden bald zum Verkauf angeboten.

Im Sommer konnte man hier Salat, Radieschen und Radi sehr günstig kaufen. Von hier habe ich die besten und süssesten Kirschen meines Lebens gegessen. Eine Bereicherung in unserem kleinen Dorf.

Obwohl im September der Herbst beginnt, sprechen wir vom so genannten Altweibersommer. Und mit dem Altweibersommer meint man die schönen Tage im September und Oktober, die noch schön sonnig und auch warm sein können.
Der Begriff hat jedoch nichts mit alten Frauen zu tun, er kommt aus der germanischen Mythologie. Mit “weiben” wurde im Altdeutschen das Knüpfen von Spinnweben bezeichnet. Da an September Tagen die Nächte stark abkühlen, sind Spinnweben durch den Tau am Morgen gut erkennbar. Die im Sonnenlicht glänzenden Fäden sehen aus wie silbergraue Haare. Früher glaubte man, dass dies Haare alter Damen wären.

Auch wenn ich das Frühjahr und den Sommer liebe, auch der Herbst hat seine schönen Tage.