Einen wunderschönen guten Morgen!
Seid ihr heute auch von der Sonne geweckt worden? Was für ein wunderschöner Morgen, was für ein wunderschönes Wochenende! Die Zeit scheint förmlich zu rasen, denn es ist bereits Ende Mai, ich fühle mich wie im Hochsommer bei den Temperaturen der letzten Tage und dennoch kann ich mich noch gut an die kalten Tage im März erinnern. Wir werden in diesem Jahr wirklich verwöhnt. Seit Wochen ist es mild und herrlich warm, ein paar regnerische oder gar stürmische Tage dazwischen aber im Allgemeinen wirklich ein toller Start in die schönste Zeit des Jahres. Ein bisschen skeptisch bin ich jedoch trotzdem. Zu oft schon hatten wir ein schönes Frühjahr und dann war der Sommer eine reine Katastrophe. Aber bleiben wir positiv, wir haben es uns wahrlich verdient. Die letzten Tage aber auch heute bin ich wieder ziemlich angespannt wegen der ständigen Unwetterwarnungen. Immer dann wenn unser Bereich auf der Wetterkarte orange oder rot gefärbt ist steigt mein Puls und die Warterei beginnt. Wenn ich dann auch noch von Tornados oder schweren Überflutungen lese ist es ganz vorbei. Aber ich versuche mich hier etwas zu mäßigen und nicht mehr ständig die App aufzurufen. Es wird… ! Ansonsten war es eine sehr anstrengende Woche. Viel Arbeit und wenig Schlaf. Auch die Feierlichkeiten vom Pfingstwochenende haben mir die ganze Woche über zu schaffen gemacht. Ich bin einfach keine 30 mehr, da steckt man es vielleicht noch weg so wenig zu schlafen und ein bisschen zu viel zu trinken, aber mit über 60 leide ich definitiv berechtigt. Trotzdem waren es sehr sehr schöne und lustige Abende. Deshalb habe ich das Wochenende ein bisschen ruhiger angehen lassen. Am Freitag bin ich zu Bett gegangen als es noch nicht mal ganz dunkel war, aber das habe ich auch wirklich gebraucht. Meine Tochter war drei Tage ausser Landes und ich habe mich um unser Sorgenkind Rosii gekümmert. Medikamente geben und füttern. Wobei sich füttern eigentlich ganz einfach anhört, ihre Gruppe bekommt allerdings gewaschenes Heu, was die Sache etwas komplizierter macht. So wird Heuwagen für Heuwagen gewaschen und in verschiedene Futterstationen verteilt. Ich sag’s euch, da kommt man ganz schön ins Schwitzen. Rosiis Zustand ist schwer zu beurteilen, sie bekommt seit letzter Woche wieder Schmerzmittel, nicht hochdosiert, aber immerhin. Sie geht immer noch recht steif, aber macht ansonsten einen sehr guten Eindruck. Sie wirkt wach, ist neugierig und frech. Ihr Fell glänzt und ihre Augen wirken auch wieder viel lebendiger.
Die Entscheidung was mit ihr passiert wird also immer schwieriger. Im Moment ist an eine Erlösung nicht zu denken, aber wir haben Angst davor was passiert wenn wir die Schmerzmittel ganz absetzen, was nächste Woche der Fall sein wird. Wie heißt es so schön… Kommt Zeit, kommt Rat. Dafür bin ich wieder ganz heiß auf’s Reiten. Heute habe ich meine nächste Reitstunde und kann es kaum noch erwarten. Ich werde von Mal zu mal sicherer und auch mutiger. Mein großes Ziel im Sommer einen schönen Ausritt zu unternehmen und locker eine runde in der Halle zu galoppieren steht nach wie vor.
Jetzt sitze ich jedenfalls gemütlich auf meiner Terrasse und genieße die frühen Morgenstunde. Ganz still ist es, ganz klar die Luft. Noch ein bisschen frisch aber gerade dann tut es gut, sich die Morgensonne auf den Rücken scheinen zu lassen. Herrlich! Immer wieder wenn ich das Frühstück auf meiner Terrasse genießen kann, denke ich, dass ich eigentlich gar nicht irgendwo anders hinfahren muss um mich zu erholen. Ich weiß auch nicht, ob das mit der Zeit so gekommen, ist aber meine Sehnsucht nach Badeurlauben hat sich in den letzten Jahren fast komplett eingestellt. Keine Frage, mit unseren Tieren bin ich auch gebunden, ich kann klein Lili schlecht alleine Zuhause lassen und für die Pferde solange eine helfende Hand zu finden ist auch nicht einfach. Aber auch die Vorstellung mich mit Bikini am Hotelpool niederzulassen ist nicht mehr so reizvoll wie in frühen Jahren.
Auch die Reisestrapazen scheue ich zunehmend. Ausserdem zieht es mich auch nicht mehr so in die Ferne. Anders ist es mit Kurztrips und Städtereisen. Es gibt so viele Städte in Europe die ich gerne mal in Ruhe erkunden würde. Gerade der Norden reizt mich. Mal sehen, was sich in diesem Jahr noch so ergibt. Erst mal wird der Sommer in der Heimat genossen. Irgendwie ist das bei mir scheinbar anders, viele Bekannte in meinem Alter sehnen die Rente herbei um die Welt zu erkunden und Reisen zu unternehmen die bisher aus Zeitgründen nicht möglich waren. Andere überlegen gar auszuwandern oder zumindest die Winter im Süden zu verbringen. Vielleicht kommt das auch noch. Ich frage mich oft ab wann man zu den “Senioren” gehört, ist es der Eintritt in die Rente oder einfach wenn man über 60 ist? Bei mir fühlt es sich an wie eine Grauzone, da ich fast ausschließlich mit jüngeren Menschen zu tun habe fühle ich mich noch nicht im Seniorenalter. Vielleicht fühle ich mich heute nach der Reitstunde wie eine “Seniorin”, denn körperlich ist es für mich sicherlich eine größere Herausforderung eine anstrengende Reitstunde zu meistern als für meine jungen Kollegen. Wenn jeder Knochen schmerzt und der Muskelkater einen auch Tage später noch daran erinnert was man getan hat fühlt man sich manchmal schon alt. Aber auch davon sollte man sich nicht von den Dingen abhalten lassen die Spaß machen.
Jetzt wird aber noch ausgiebig gefrühstückt, dass ich nachher voller Energie aufs Pferd steigen kann.
Ich wünsche euch einen schönen und sonnigen Sonntag!