Einen wunderschönen guten Morgen!
Weihnachten – alle müssen lieb zueinander sein! Selten sind wir so gerne mit der Familie vereint wie an Weihnachten und ausgerechnet dann kracht es…..
Doch das muss nicht sein wenn wir die Erwartungen herunterschrauben. Ein wenig mehr Toleranz als üblich, niemand braucht “perfekte” Weihnachten und planen ist gut, aber ein wenig Freiraum für jeden, um nicht an seine Grenzen zu stossen. Denn sonst geht bestimmt etwas schief. Ein Rückzugsort – vielleicht lässt sich im Hobbykeller eine Couch aufstellen oder man räumt das Gästezimmer um und dorthin kann sich dann jeder einmal zurückziehen. Der Braten ist zu trocken und das Geschenk ist nicht nach meinem Geschmack – einfach Lächeln, der gute Wille zählt ja auch etwas.

Man merkt, das das Gespräch hitziger wird, dass die Stimmung langsam kippt? Häufig hilft es, sich aus der Situation rauszunehmen, draussen Luft schnappen, den Ärger verrauchen zu lassen und spazieren zu gehen. Und schnell merkt man – ist doch alles ganz egal – nichts vorüber man sich ärgern müsste. Perfekt idyllische Weihnachten gibt es einfach nicht, da macht uns die Werbung mit glücklichen Kindern, Puderzuckerschnee und Kerzenschein etwas vor. Statt Einigkeit herrscht vor allem Stress. Unerfüllbare Erwartungen sind die Ursache für Konflikte an den Festtagen, unterschiedliche Vorstellungen treffen aufeinander und das sorgt oft für Konflikte. Immer wieder gibt es Spannungen zwischen einzelnen Familienmitgliedern und manchmal fragt man sich, ob man mit ihnen das Fest überhaupt feiern will. Falls ich mich dazu entscheide, muss es nicht direkt der Heiligabend sein, ein Tag zwischen den Jahren ist genau so gut.

Arbeitsteilung ist in unserer Familie an Weihnachten die Devise und die Ente kommt meist erst am 2. Weihnachtsfeiertag auf den Tisch, denn am Hl. Abend gibt es kleine Köstlichkeiten, wie Tatar oder Carpaccio, Krabbencocktail, verschiedene Käsesorten und frisches Brot. Zum Nachtisch einen Bratapfel mit Vanillesauce, nur Speisen, die ohne grossen Zeitaufwand vorbereitet werden können. Weihnachten wird nicht durch Fressgelage schön, manchmal tun es Würstchen mit Kartoffelsalat auch. Den Lebensmittel Einkauf meistern wir gemeinsam, das geht einfach flotter und die Schlepperei erträglicher. Die Feiertage sind auch zum entspannen da, so kocht einer den Hauptgang, der zweite bereitet den Nachtisch zu und der dritte ist für den Tisch zuständig, das schafft auch zugleich ein gemeinsames Erlebnis.

Kennst du auch die vergebliche Suche nach dem “richtigen” Geschenk. Man macht sich Gedanken, was der Beschenkte davon halten mag und ob das Geschenk wohl ausreicht. Mit dieser Art des Schenkens setzt man sich nur unnötig unter Druck und verliert die eigentliche Bedeutung von Weihnachten aus dem Auge. Persönliche Geschenke wie einen gemeinsamen Konzertbesuch, einen Frühstücksgutschein oder eine Runde Schlittschuhlaufen verbinden mehr als ein neuer Staubfänger für das Wohnzimmer.
Weihnachtliche Traditionen kann man auch brechen und wenn irgendetwas nicht funktioniert, kann man es nächstes Jahr anders oder besser machen.
Wünsche euch einen schönen Sonntag und feiert den 2. Advent!