Bin mal im Gemüsegarten…..

Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten – natürlich, lecker und spannend! Spannend deshalb, ob man aus den Fehlern vom Vorjahr gelernt hat und es dieses Jahr besser macht. Für Anfänger eignen sich am besten robuste Sorten, die auch den einen oder anderen Fehler überstehen. Neulinge sind oft zu ungeduldig, lassen sich durch die ersten warmen Sonnenstrahlen im zeitigen Frühjahr verleiten, zu früh anzufangen und Spätfrost hat so manche Gurken- oder Tomatenpflanze dahin gerafft. Gemüse braucht viel Platz zum Wachsen und Gedeihen und oft kann man sich nicht vorstellen, dass aus einem kleinen Samenkorn eine große Pflanze entsteht. Die Karotten waren letztes Jahr zum Teil kleine Stummel und einfach zu eng gepflanzt. Die Wurzeln konnten sich nicht genügend ausbilden und zum Vorschein kamen kleine, mickrige Karotten, die zwar sehr gut zum Naschen sind, aber weniger für den Suppentopf geeignet sind.

Was für meine Großeltern noch ganz selbstverständlich war, schien mir bis letztes Jahr völlig fremd. Als Gabriel, letztes Jahr die Idee hatte, Hochbeete aufzustellen um Kräuter und Gemüse anzubauen, war ich erst ein wenig skeptisch. Viel Arbeit, fehlendes Wissen und Rückschläge waren meine Argumente. Die Vorjahre hat sich mein Anbau auf Kräuter und zwei Tomatenpflanzen auf der Terrasse beschränkt.

Doch wir haben klein angefangen den Nutzgarten zu bepflanzen und mit Karotten, Radieschen, Pflücksalat, Tomaten, Gurke und Zucchini begonnen. Dieses Jahr sind noch zwei Apfel- und ein Zwetschgenbaum hinzugekommen, dazu Kohlrabi, Himbeeren, Paprika, Kopfsalat und zwei Maisstauden. Eine schöne Vorstellung essen und genießen, was man selbst anbaut hat und es ist nicht so schwierig als ich dachte, die Mühe wert und der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen. Gemüse braucht einen vollsonnigen Platz zum Wachsen und unsere Beete haben Sonne von Frühmorgens bis zum Sonnenuntergang. Halbschatten funktioniert, solange die Fläche mindestens vier bis fünf Stunden volle Sonne abbekommt. Das feuchtwarme Wetter lässt das Gemüse geradezu sprießen und vor Unwetter und Hagel sind wir bisher verschont geblieben. Was manchmal nicht einfach ist, alles zu verbrauchen! Aktuell haben wir eine Zucchini Schwemme, was heisst es werden viel zu viele Zucchini reif – viel zu schnell um mit der Verwertung hinterher zu kommen. Doch zum Glück haben wir im Familien- und Freundeskreis dankbare Abnehmer.

Jeder, der schon einmal frisch geerntete Radieschen, Zucchini und Tomaten aus dem eigenen Garten gegessen hat, weiß: Es schmeckt einfach besser als gekauftes Gemüse aus dem Supermarkt. Die Jungpflanzen, wie Salate, Tomaten, Salatgurken und Paprika, habe ich bei einer Bio-Gärtnerei ganz in unserer Nähe gekauft. Sie sind professionell vorgezogen, kräftig und gesund, doch leider teurer als Saatgut. Einige Gemüsearten wie zum Beispiel Karotten oder Radieschen sät man direkt ins Beet. In den letzten Wochen habe ich mir einiges an Wissen angeeignet und möchte nächstes Jahr mein Gemüse selbst aus Samen ziehen. Gemüse anzubauen ist eine tolle Sache, es ist gesund und schmeckt einfach besser. Die weit gereisten und eher nach nix schmeckenden Tomaten aus dem Supermarkt können mit den fruchtigen, süßen Tomaten aus dem eigenen Garten einfach nicht mithalten. Dieses Jahr habe ich eine gewisse Gelassenheit entwickelt, wenn nicht alles klappt. Wenn man sich darauf einstellt, dass manches misslingt , dafür aber anderes eine schöne Ernte bringt, ärgere ich mich nicht allzu sehr.