Sonntagsfrühstück, 17.März*

Einen wunderschönen guten Morgen!

THEATER RIEDERING (*enthält unbezahlte Werbung)

Nach über einem Jahr warten, hatten wir am Samstag vor einer Woche endlich Glück. Weihnachten 2022 verschenkten Sabine und Gabriel, Theaterkarten für mich und Gabriels Eltern. 2023 schier unmöglich einen Termin zu finden, einerseits von unserer Seite und hätten wir dann einen gemeinsamen Termin gefunden, war das Theater ausverkauft. Ich hatte die Hoffnung für diesen Theaterbesuch schon aufgegeben, doch alles war gut, es war eine sehr gelungene und abwechslungsreiche Aufführung.

 

Das Stück spielt in München und heißt „Lukas Straßenkind“ und greift das Kriegsgeschehen um 1945 auf. Sehr bewegende Momente und Schicksale der Menschen in dieser Zeit, wobei Kinder als die Schwächsten auf der Strecke bleiben. Ein Zitat hat mich besonders bewegt. Kein Mensch braucht diesen scheiß Krieg und auch heute ist es noch so. Wir wollen keinen Krieg, wir möchten leben in Freiheit und Frieden. Das ist die Erkenntnis eines blinden, alten Mann, der mit seinem feuerroten Schal auf den Stufen vor der Frauenkirche sitzt und auf der Harmonika spielt. Immer wieder taucht der Wind auf, der einzige Freund des Mannes, der ihm all das beschreibt, was er nicht mehr sehen kann. Wir Zuschauer sehen den Wind als zarte, weibliche Erscheinung mal oben auf den Türmen, mal unten in der Gasse, wenn er seine Pirouetten dreht. Wir sehen Soldaten, Waffen, laute Befehle und verschreckte Frauen, inmitten von Trümmern. Doch bei den Autoren und Betreibern des Theaters gewinnt zum Glück die Lebensfreude.

 

Der zweite Akt beginnt mit einer Karaoke-Band der kleinen und kleinsten Darsteller mit Glenn Millers „In The Mood“. Danach ist auf der erhöhten Seitenbühne Elvis Presley, Frank Sinatra und schließlich Édith Piaf zu hören. Mit Ton vom Band und als hinreißendes Schattenspiel dann die Mondlandung 1969, mit einem Gag – Präsident Nixon spricht mit den Astronauten über ein Telefon. Schließlich gibt es ein Happy End. Lukas kleine Zuhörerin sorgt dafür, dass er seine Freundin aus der Kindheit, Lena, mit dem gelben Stern wiederfindet. Eine ältere Dame, zurück aus der Emigration in den USA, hat Lukas im Kindesalter versprochen, dass sie wieder zu ihm zurückkommt. Ein schönes Happy End. Nicht zu vergessen sind diverse Slapstick Einlagen am Anfang und Ende des Theaters. Noch bevor der Vorhang zum ersten Male hochgeht, sorgen zwei Darsteller für gute Stimmung, wenn sie die zu hoch hängende Laterne anzünden. Die brennt dann über die ganze Spieldauer – wohl damit, dass uns ein Licht aufgeht.

Das Theater Riedering spielt mehrere Stücke, das bekannteste und beliebteste ist wohl „da Himmegugga“, das als Nächstes für mich auf dem Programm steht. Bei dem Stück heißt es – nur wer der oberbayerischen Sprache mächtig ist, kann alles verstehen. Das Theater Riedering gibt es seit 2011 und auf der Bühne stehen Laien und Profis. Gespielt wird sowohl Sommer, wie Winter bis zu viermal pro Woche und ist meist ein halbes Jahr im Voraus ausgebucht. Alleine „da Himmegugga“ wurde über 1500-mal gespielt, das ist eine Bilanz, von der selbst große Theater nur träumen können und gespielt wird in Zukunft so lange, bis keiner mehr kommt, so die Theaterchefin Elfriede Ringsgwandl. Das Theater Riedering ist eine Bereicherung für unsere kleine Gemeinde und sieht man sich die Autokennzeichen an, dann sieht man, dass sich das tolle Theater bis nach München bzw. bis ins Nachbarland Österreich herumgesprochen hat. Auch wenn nicht alle Münchner der bayerischen Sprache mächtig sind 🙂

Wünsche euch einen wunderschönen Sonntag!

(*enthält unbezahlte Werbung)