Sonntagsfrühstück 11. Februar

Einen wunderschönen guten Morgen!

Heute morgen ist es mal wieder grau und dunkel! Seit gut einer Woche ist der Winter zurück und hat uns eisige Temperaturen und Schnee gebracht. Richtige Frostnächte mit unter -10 Grad waren dabei. Im Moment also keine Anzeichen von Frühling in Sicht. Wir haben dieses Wochenende Stalldienst, jedoch kann ich wegen meiner entzündeten Schulter nicht wirklich mit helfen. Weil ich es nicht sein lassen kann, habe ich gestern Vormittag versucht wenigstens die Stallgasse zu kehren, aber selbst das ist noch nicht drin. An Mist schaufeln ist daher gar nicht zu denken. Es ist ein ungutes Gefühl meiner Tochter die ganze Arbeit allein zu überlassen, gerade weil sie im Moment auch sonst so viel Arbeit hat und ein freies Wochenende mehr als gebrauchen könnte. Aber sie ist da wie ich und beißt sich durch. Leider gibt es am Stall auch kaum „leichte“ Arbeiten. Ausser Futter vorbereiten und Pferde raus- und reinbringen ist somit nichts für mich zu tun. Vielleicht kann ich heute nachmittag zumindest eine kleine Runde mit unseren Pferden drehen, dann kann sie sich etwas ausruhen. Gestern hat mich meine Tochter  nach einer Stunde wieder nach Hause geschickt, ich solle mich schonen und ihr lieber was gutes kochen. Gesagt getan, ich habe richtig aufgekocht und sogar gebacken. Als die dann am Abend ziemlich geschafft nach Hause gekommen ist,  konnte ich sie mit Schweinebraten  und Kartoffelknödl überraschen. Am meisten hat sie sich jedoch über den Glühweinkuchen gefreut und meinte wieso es über 30 Jahre gedauert hat bis sie sich auf selbst gebackenen Kuchen von Mama freuen darf. Ich weiß selbst nicht mehr wieso ich ich immer so eine Abneigung gegen das Backen hatte. Mittlerweile überlege ich die ganze Woche welchen Kuchen ich am Wochenende ausprobieren könnte. Anscheinend hole ich jetzt im Alter alles nach für was ich früher einfach keine Zeit hatte. Meine Lieben freuen sich, denn anscheinend stelle ich mich auch gar nicht so doof an, die Kuchen sind meist im Nu aufgegessen. Überhaupt habe ich in den letzten Tagen viel darüber nachgedacht was ich eigentlich so treibe. Ausschlaggebend dafür war ein Gespräch mit einer Bekannten die ich seit fast 10 Jahren nicht mehr gesehen habe. Wir haben uns zufällig in der Stadt getroffen und hatten beide spontan Zeit noch einen Kaffee trinken zu gehen. Als ich ihr erzählt habe wie es mir in den letzten Jahren ergangen ist und was ich aktuell so machen schaute sie mich ganz verdutzt an und meinte, es käme ihr vor als würde sie mit einer anderen Person sprechen. Mittlerweile habe ich mich an vieles schon so gewöhnt, dass ich es selbst nicht mehr so erstaunlich finde. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es auf andere sehr extrem wirken muss. Ja, ich habe tatsächlich mit über 60 Hobby’s gefunden die mir Spaß machen, ausserdem habe ich mich beruflich verändert und viele Dinge gefunden die heute mein Leben ausmachen. Ich habe viel gelernt und Leidenschaften entdeckt die ich nicht für möglich gehalten hätte. Aber so sieht man wieder einmal, dass das Alter kein Grund nichts Neues zu wagen. Auch wenn vieles davon anfangs sehr schwierig für mich war, vermutlich war es einfach an der Zeit etwas zu ändern.

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Wie ihr vor Kurzem in diesem Artikel  lesen konntet bin ich kein besonderer Freund der Faschingszeit und werde deshalb die nächsten Tagen bestmöglich das Haus nicht verlassen und auch den Fernseher nicht anschalten. Ich bin immer ganz froh wenn die närrischen Tagen wieder vorbei sind. Das Faschingstreiben bei uns in Bayern ist vermutlich nicht ansatzmäßig mit dem Geschehen in anderen Teilen Deutschlands zu vergleichen und trotzdem finden in diesen Tage sehr viele Bälle und Umzüge statt die ich lieber meide. Ausserdem kommen wir mit dem Ende des Faschings dem Frühling wieder ein Stückchen näher. Mittlerweile ist die Vorfreude fast schon in ein Verlangen ausgeartet. Ich sehne mich nach Sonne, warmen Temperaturen, luftiger Kleidung, langen Tagen, meinem Garten… Ach ich könnte noch so viel aufzählen. Mir steckt der Winter langsam in den Knochen. Mit meiner Schulter ist es noch schwieriger die tausend Schichten anzuziehen wenn ich raus möchte. Und egal wie viele ich anziehe, ich friere. Nein, ich werde kein Winterfreund mehr, wegen mir darf es jetzt Frühling werden.

Mit Schrecken habe ich am Donnerstag gelesen, dass das Europäische Parlament gegen die Sommerzeit abgestimmt hat. Seit 1996 stellen die Menschen in allen Europäischen Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März die Uhren eine Stunde vor und am letzten Oktoberwochenende wieder zurück. Das Ende der Sommerzeit? – die  ich so liebe. Sicher, für sehr empfindsame Menschen ist die Umstellung ein Problem, sie leiden an Schlaf- und Konzentrationsstörungen und der Nutzen ist sehr umstritten. Ich liebe es einfach, wenn es im Sommer bis spät in den Abend noch hell ist, nach einem langen Arbeitstag kann man die freie Zeit einfach besser nutzen. Jetzt hoffe ich das die EU Kommission so langsam arbeitet wie gewohnt und die Sommerzeit noch lange bleibt.

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So ihr lieben, auch wenn ich gehandicapt bin werde ich jetzt an den Stall fahren und meiner Tochter zumindest ein bisschen helfen. Manchmal hilft auch die moralische Unterstützung. Für heute Abend hat sie sich ganz einfache Spagetti Carbonara gewünscht. Das Rezept dazu findet ihr später hier auf meinem Blog.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und ein lustiges Faschingstreiben!