Kleine Auszeit!
Auch für mich, wo ich doch nur wenige Minuten Anfahrtszeit habe, ist ein Besuch am Chiemsee und der Fraueninsel immer wieder ein besonderes Erlebnis. Besonders im Sommer wenn in den Gärten in Gstadt und auf der Fraueninsel die Blumen in Hülle und Fülle blühen.
Gstadt liegt am Chiemseeufer direkt gegenüber der Fraueninsel mit Blick auf die Kampenwand und ist für viele der Ausgangspunkt zu den Inseln am Chiemsee. In den Sommermonaten strömen die Touristen an den Chiemsee, jedoch gibt es genügend Plätze, bei denen man noch Ruhe und Erholung findet.
Natürlich musste ich zuerst meinen Lieblingsgarten besuchen, der mich jedes Jahr wieder fasziniert. Der angelegte Garten liegt Mitten in Gstadt auf einer Anhöhe und lädt zu einem ausgedehnten Spaziergang ein. Rosen, Lavendel, Margeriten und verschiedene Stauden sind hier gepflanzt und man erkennt sofort das der Garten mit viel Liebe zum Detail angelegt wurde. Gerade die Rosen haben jetzt ihren grossen Auftritt und leuchten und duften in verschiedenen Beeten. Der Kräutergarten, in der Mitte des Gartens , abgetrennt durch einen Holzzaun zeigt verschiedene Kräuter die mit hübsch gestalteten Schildern gekennzeichnet sind und erklärt auch gleich die Einsatzmöglichkeit. Hier sieht man Kräuter für die Küche oder für medizinische Zwecke, ein Duft- und Farbenspektakel, das zum Verweilen einlädt.
Wir hatten Frühmorgens das Glück, dass wir fast alleine im Garten waren, denn vom grossen Touristenansturm war noch nichts zu spüren. Einige Meter weiter gelangt man direkt an die Seepromenade wo Restaurants zum Einkehren locken und bei einer Tasse Kaffee und herrlichem Sonnenschein wird die Zeit genossen bis man mit dem nächsten Schiff auf eine der Inseln fahren kann. Nicht umsonst wird der drittgrösste See in Deutschland auch gerne das “bayrische Meer” genannt, denn es vermittelt das Gefühl am Ufer eines Ozean zu sitzen, so weitläufig und erhaben liegt der See in einer herrlichen Landschaft.
Wer mit dem Schiff auf die Fraueninsel kommt, dem eröffnet sich eine eigene kleine Welt. Kein Autolärm, wunderschöne Häuser und Gärten, schöne Restaurants und eine ländliche Idylle inmitten des Chiemsee.
Nur etwa 300 ständige Bewohner leben auf der kleinen Insel, ein Kauf eines Hauses ist kaum möglich, denn die wenigen Grundstücke dort sind fast unbezahlbar. Die einzigen Chancen sind eine Erbschaft, man geht ins dort ansässige Kloster oder heiratet einen Inselbewohner. Die Fahrt mit dem Schiff von Gstadt zur Fraueninsel dauert keine 10 Minuten und man sieht sofort das Kloster, das nur von aussen zu besichtigen ist, ausser man übernachtet dort. Unzählige gute Restaurants und Biergärten sind auf der Insel verteilt und aus kulinarischer Sicht sind besonders die frischen oder geräucherten Chiemsee Renken zu empfehlenswert.
Besonders schön fand ich den Klostergarten mit den wunderschönen Blumen, aber auch die vielen kleinen Bootshäuser, die in kleine Läden umfunktioniert wurden. Töpfereien, Schmuckläden und auch Andenkenläden, alles zauberhaft auf der 15,5 ha grossen Fraueninseln eingebunden. Der Uferweg ist rund 1,5 km lang und man benötigt für die Umrundung der Insel 20 Minuten, allerdings ist ist die Insel so bezaubernd und fotogen, dass ich über eine Stunde gebraucht habe. Ich würde gerne ein ganzes Wochenende auf der Inseln verbringen um den wunderschönen Sonnenauf- und Untergang zu beobachten. Natürlich ist an einem Sonntag im Juli viel Betrieb am Chiemsee, jedoch sind die Bootsfahren sehr gut organisiert und die Schiffe fahren alle 30 Minuten nach Prien oder Gstadt.
Wir Bayern sind einfach stolz auf unser bayrisches Meer.