Manchmal kommt alles anders!
Mit meinen guten Vorsätzen für das Jahr 2018 – es waren ja wirklich nicht viele – hat es nicht so geklappt wie ich mir das vorgestellt habe. Der eine Tag pro Woche nur für mich! Na ja, jede Woche hat es nicht funktioniert, ein Tag pro Monat vielleicht eher, denn das Jahr 2018 stand leider im Zeichen von “loslassen”.
Es gibt wohl kaum einen schlimmeren Tag, wenn die Mutter verstirbt. Ende März ist meine Mutter, nach lange Krankheit mit 93 Jahren friedlich eingeschlafen. Es war kein Schock, den wir waren schon Wochen vorher vorbereitet, den ihr Zustand hat sich von Woche zur Woche verschlechtert und sie lehnte zum Schluss alles ab, sogar Essen und Trinken und dennoch sitzt noch heute der Schmerz tief in meinem Herzen. Es ist auch im Erwachsenenalter schwer seine Mutter zu verlieren, denn sie ist die Person die direkt in die Seele schauen konnte. Ein Blick meiner Mutter reichte aus um zu Wissen wie es mir geht und sie war meine grosse Stütze, als Alleinerziehende und nach dem frühen Tod meines Mannes. Trotz der Trauer, weiß ich, dass es ihr jetzt gut geht und ihr ein langer Leidensweg erspart geblieben ist. Dennoch meine ich “Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz.”
Im Juni musste dann unsere Island Stute Rosii eingeschläfert werden. Trotz all der Therapien, Medikamente und nicht zuletzt ganz viel Zeit und Liebe konnte wir die Hufrehe und ihre Atemwegserkrankungen nicht in Griff bekommen. Die sechs Jahre mit ihr waren sehr intensiv, zuerst haben wir um ihr Vertrauen gekämpft, denn Rosii hatte wohl schlechte Erfahrungen mit Menschen erlebt und war Anfangs sehr scheu.
Die Entscheidung Rosii einzuschläfern ist uns sehr schwer gefallen und es wurden viele Tränen vergossen. Noch heute fällt es mir schwer, in ihren Stall zu kucken. Der einzige und zugleich grösste Trost ist einfach nur, dass Rosii keine Schmerzen mehr haben muss.
Meinen Vorsatz endlich galoppieren zu lernen, wurde schon ab Januar schwierig, denn am 20.1., es war ein Samstag und wir hatten Stalldienst, hatte ich ab Mittag leichte Schmerzen in der Schulter. Von Stunde zu Stunde wurde es schlimmer und am Sonntag morgen konnte ich die linke Seite von der Schulter bis zu den Fingerspitzen nicht mehr bewegen. Kalkschulter mit akuter Entzündung ! Leichte Probleme hatte ich schon Wochen vorher, die ich wohl verdrängt habe. Jedoch durch die schwere Arbeit beim Stalldienst hat sich ein Entzündungsherd gebildet und die Schmerzen waren nur durch starke Medikamente zu mildern. Eine OP die mein Arzt empfohlen hatte lehnte ich ab. Mit Krankengymnastik zweimal die Woche und Arnika Globullis wurde es nach Wochen besser, aber eine akute Entzündung kann jederzeit wieder kommen.
Damit war natürlich auch der Vorsatz !fit und vital ins Neue Jahr! zu starten nicht wirklich umsetzbar.
Jetzt kommt wieder die Zeit, sich neue Ziele und Vorsätze vorzunehmen. Damit es keine Rückschläge gibt, spare ich es mir lieber. Ich lasse das Jahr 2019 auf mich zu kommen, hoffe gesund und fit zu bleiben, öffne die Augen für die schönen Dinge im Leben, versuche das Jahr zu geniessen und den richtigen Weg einzuschlagen. Ein Ziel oder besser gesagt einen Wunsch habe ich denn noch! Es muss doch möglich sein, endlich ein paar Runden in der Halle galoppieren zu können und meine Angst davor zu überwinden. Unsere Haflinger Stute Una ist dazu bereit!!!