Mit einem blauen Auge davon gekommen

 

Das warme und herrliche Wetter hat im April den Garten um rund 3 Wochen früher erblühen lassen und als dann Schnee und Frost angekündigt wurden, standen meine Haare zu Berge. Von Null auf Hundert, bzw. von plus 25 Grad rutschte innerhalb weniger Tage das Thermometer in Minusgrade, dazu Schnee, Graupel und starker Wind. Ein Wintereinbruch im April ist völlig normal, nicht normal waren vorher die hohen Temperaturen von bis zu 25 Grad. Dieses sommerliche Klima hat dafür gesorgt, dass der Schnee auf dicht belaubte Bäume und voll in der Blüte stehenden Pflanzen getroffen ist.

 

Frühlingssonne macht glücklich und jeder Hobbygärtner kennt das Gefühl, wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen und die bunten Frühblüher gute Laune verbreiten. Nach den schon recht milden Temperaturen waren Knospen und Blüten schon weit ausgeschlagen und ich war laufend beschäftigt meinen Pflanzen den nötigen Schutz zu geben. Zugegeben, man ist ziemlich machtlos gegen Kälte, die im April und häufig auch noch im Mai zuschlägt. Die bodennahen Pflanzen wie Hortensien, Pfingstrosen und anderen Stauden habe ich mit Vlies abgedeckt, leider musste ich kleine Frostschäden entdecken vor allem bei den Bauernhortensien. Zum Glück halten Hortensien durchaus etwas Kälte aus, doch die Blütenknospen können Schaden davontragen. Eine schützende Plane war beim Kirsch- und Apfelbaum wegen der Größe nicht möglich und ich denke, dass die Ernte spärlicher ausfällt. Schade nur, dass die Blüte der Narzissen und Tulpen vorbei ist, nur noch vereinzelt sind ein paar Tulpen im Garten. Ihnen macht Frost keinerlei Probleme, doch die Nässe führt dazu, dass die Blüten schneller welken. Das Tückische am Spätfrost ist, dass auch winterharte Pflanzen ihm oft schutzlos ausgeliefert sind. Meist erfrieren die neuen Triebe – was nicht optimal ist, es verwächst sich aber im Laufe der Saison und die Pflanze treibt neu aus. Anders sieht es bei Gemüse und Balkonpflanzen aus. Wer zum Beispiel seine Tomaten bereits vor den Eisheiligen ins Freiland setzt, muss mit einem Totalausfall rechnen.

Hat der Frost zugeschlagen, ist ein zeitnaher Rückschnitt der Pflanzen wichtig. Die abgestorbenen Triebe sind für Gehölzer und Stauden nur unnötiger Balllast. Je schneller die Triebe entfernt werden, desto früher kann die Pflanze neu austreiben. Werden sie anschließend noch mit Dünger versorgt, ist von dem Frostschaden schon nach wenigen Wochen nichts mehr zu sehen. Auch wenn jetzt die Sonne scheint, die Gefahr von Spätfrost ist noch nicht gebannt. Empfindliche Pflanzen benötigen – gerade Nachts, einen sicheren Schutz. Nach den Eisheiligen kann mit kräftigen Sommerpflanzen die Gartensaison dann endgültig starten.