Nur nach dem Rechten sehen?
Hobby-Gärtner können es kaum erwarten, nach dem langen Winter, endlich mit der ersten Gartenarbeit zu beginnen zu können. Wie schön wenn endlich die ersten Knospen und Blüten spriessen und der Garten wieder bunt wird.
Ein gepflegter Garten macht sehr viel Mühe, jedoch kommt die Arbeit im Garten Körper und der Seele zugute. Gartenarbeit stärkt die Ausdauer, Kraft, hilft Stress abzubauen und stärkt auch das Immunsystem. Jedoch nicht wenn man sich wie ich eine Erkältung eingefangen hat, die Nase läuft und der Husten quält. Aber jammern hilft nix!
Die ersten Sonnenstrahlen möchte man zumindest in einem „aufgeräumten“ Garten geniessen und das Sommerwohnzimmer, die Terrasse, wieder in voller Pracht erstrahlen lassen. Bei meinem Gärtner habe ich mir die ersten bunten Blumen geholt, in Kübel verteilt und eingepflanzt. Für die Beete ist es noch zu früh, dort blühen noch die Tulpen und Narzissen und den Fehler vor den Eisheiligen zu pflanzen, werde ich in diesem Jahr tunlichst unterlassen, auch wenn es in den Fingern juckt.
Im Gartencenter ist die Auswahl schon riesengross. Bei den Hortensien sieht man schon die ersten Triebe und das verwelkte muss entfernt werden. Auch die Pfingstrosen spitzen schon aus der Erde und ich denke, wenn das Wetter so bleibt, werden die Pfingstrosen pünktlich in ihrer ganzen Pracht zu sehen sein. Das restliche Laub habe ich vom Rasen entfernt, die Wege gekehrt und siehe da, das erste Unkraut gedeiht schon kräftig.
Also ran ans ausstechen. Auch Moos breitet sich auf dem Rasen aus – die nächste Arbeit mit dem Vertikutierer, um die Wunden des letzten Sommers zu entfernen. Heute morgen war es noch recht frisch, jedoch knallte ab Mittag die Sonne so vom Himmel, daß ich regelrecht ins schwitzen kam.
Der erste Arbeitstag im Garten ist endlich geschafft – 9 Stunden, aber fertig bin ich noch lange nicht. Wird man im Garten überhaupt fertig? Ich glaube nicht, denn wenn man vorne fertig ist, kann man hinten wieder anfangen.
Bei dem strahlend blauen Himmel und den herrlich milden Temperaturen kann ich aber einfach nicht drin auf der Couch liegen und meine Erkältung auskurieren. +
Zu sehen wie die Natur erwacht ist jedes Jahr wie ein kleines Wunder und bei einem Rundgang entdecke ich überall etwas Neues das mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert und mich auf die bevorstehenden Monate freuen läßt. Mein Gartenjahr hat also begonnen und wird in vollen Zügen genossen. Auch wenn ich mir jedes Jahr vornehme etwas kürzer zu treten und mehr zu genießen anstatt neu anzulegen, umzupflanzen und zu dekorieren wird mir jetzt wieder bewusst warum ich mir die ganze Arbeit antue. Ich liebe meinen Garten!
